Widerspruch zwischen Erkenntnisse aus Evolution/Emergenz und gewähltem Lösungsansatz...?
Sg. Damen und Herren,
In Ihrem Dokument "FK Gemeinsame Basis der 3 Arbeitskreise2.pdf vom 29.Sept. 2006
weisen Sie einerseits auf Ihre Erkenntnis hin, dass:
Gleichgewicht den Tod bedeutet (Equilibrium is Death - Seite 5)
und Ungleichgewicht evolutionären Fortschritt bedeutet (Emergenz)
und solche komplexen und adaptiven Systeme nicht gesteuert werden können
(Don't direct a complex adaptive system - Seite 14).
Respekt !
Ich bin geneigt dem vollauf zuzustimmen und möchte mir erlauben Sie auch auf ein Zitat auf wikipedia (Auszug zum Thema Emergenz) hinweisen:
Menschliche Gedankeninhalte (Ideen, Konzepte) besitzen Emergenzeigenschaften gegenüber den neurologischen Prozessen und psychischen Akten, aus denen sie entstehen. Ebenso sind Emergenzeffekte bei der Kommunikation von Gedankeninhalten zu erkennen, denn die Eigenschaften von Informationen lassen sich nicht linear aus den zugrunde liegenden grammatikalischen Strukturen (Buchstabe, Wort, Syntax) ableiten.
Die evolutionäre, multiplikative Wirkung solcher kommunizierten Gedankeninhalte versucht die Theorie der Memetik.
Andererseits möchte ich mir erlauben Sie auf folgende mir als Außenstehender aufgefallene Situation Ihrer Schlussfolgerungen hinweisen
(vielleicht ist es ja unerheblich, vielleicht fatal, vielleicht kann sie auch "nur" zum evolutionären Fortschritt beizutragen):
Sie versuchen - im Widerspruch(?) zu obigen Feststellungen - in Ihrem Portfolio "Beispiel für Neue Initiativen der Selbstorganisation" (Seite 16)
einen ausgeglichenen Weg zu postulieren - in der Mitte der Achsen Scope und Betriebssystem
Im Quadranten "Transition/Hybrid/halboffen" - "Regional".
Auch die "Initiative zur Selbstordnung" scheint bereits ein Widerspruch in sich zu sein,
und zeugt von großer Sehnsucht nach Stabilität und Ausgeglichenheit,
mit Regeln, Governance, Optimierung, Sicherheit usw.
Was genau ist das Ziel?
- Erhöhen der Evolution durch Destabilisierung?
- Bremsen der Evolution durch (wieder) herstellen eines (welches) Gleichgewichts?
- Vorhersagen der Evolutionsergebnisse um Vorteile daraus zu ziehen (Rückwirkungen auf die Evolution wären dann…)?
- Beeinflussen (Beschränken bzw. Konzentration auf Quadranten) der Evolution (um zu erreichen dass…),
was nicht möglich sein wird wegen der Erkenntnisse oben?
Darf ich mir noch folgende Anmerkung erlauben:
- Meiner Meinung nach wird sich evolutionär am wahrscheinlichsten das durchsetzen,
was am leichtesten und stabilsten zu reproduzieren geht
- und zwar fürchte ich unabhängig von Betrachtungsquadranten und Matrizen
- im Nachhinein kann man dort wo sich evolutionär etwas durchgesetzt hat dann leicht nach Ursachen und (Ein-)Ordnungsmustern suchen.
- Die einzigen Parameter die wirken sind meiner Meinung nach:
Reproduktionskanal (Übertragungsgeschwindigkeit)
Reproduktionsrezept (Stabilität)
Reproduktionsanreiz (Einfachheit, Attraktivität, Trennschärfe)
Das sind natürlich andersherum gesehen wiederum genau die Parameter die auf den Reproduktionswirten (Menschen) wirken,
und seine Einbettung und Eigenschaften bestimmen diese Parameter.
Aber aus dieser "entfremdeten" Sichtweise ist glaube ich der Evolutions- und Emergenzgedanke leichter richtig zu erfassen,
ohne von den eigenen Wünschen geleitet zu werden und erst genau das wieder zu tun was ja nicht funktioniert (engineer, dictate, presuppose).
Wenn nun die Ziele Ihrer interessanten Bemühungen etwas exakter beschrieben werden können,
könnten wir auch versuchen die Erkenntnisse die Sie gewinnen wollen von der "anderen Seite aus",
also aus der Sicht des Replikators zu betrachten, und daraus dann die Sichtweise des Replikanten ableiten.
Was halten Sie davon?
Dipl.-Ing. Werner Riegler
www.memeticor.com
Karner - 9. Feb, 17:24
Sehr geehrter Herr Riegler,
vielen Dank für Ihren Beitrag, den wir "irgendwie verschlafen haben".
Aber die Zusammenarbeit kann durchaus Sinn machen: Wir sind gerade dabei, die Arbeitskreise in Zukunftslabors der breiteren Öffentlichkeit vorzustellen und dann in einer gemeinsamen VEranstaltung der 3 Arbeitskreises in größerem Rahmen der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Und gerade für die 2 Arbeitskriese "Nachhaltiges Wirtschaften" und der angeführte "Gesellschaft und Politik" könnte sich ein gemeinsames Überlegen zur Komplementaritärt ergeben. Ich werde mich bei Gegebenheit melden.
MfG,
Helmut F. Karner
Widerspruch zwischen Erkenntnisse aus Evolution/Emergenz und gewähltem Lösungsansatz...?
In Ihrem Dokument "FK Gemeinsame Basis der 3 Arbeitskreise2.pdf vom 29.Sept. 2006
weisen Sie einerseits auf Ihre Erkenntnis hin, dass:
Gleichgewicht den Tod bedeutet (Equilibrium is Death - Seite 5)
und Ungleichgewicht evolutionären Fortschritt bedeutet (Emergenz)
und solche komplexen und adaptiven Systeme nicht gesteuert werden können
(Don't direct a complex adaptive system - Seite 14).
Respekt !
Ich bin geneigt dem vollauf zuzustimmen und möchte mir erlauben Sie auch auf ein Zitat auf wikipedia (Auszug zum Thema Emergenz) hinweisen:
Menschliche Gedankeninhalte (Ideen, Konzepte) besitzen Emergenzeigenschaften gegenüber den neurologischen Prozessen und psychischen Akten, aus denen sie entstehen. Ebenso sind Emergenzeffekte bei der Kommunikation von Gedankeninhalten zu erkennen, denn die Eigenschaften von Informationen lassen sich nicht linear aus den zugrunde liegenden grammatikalischen Strukturen (Buchstabe, Wort, Syntax) ableiten.
Die evolutionäre, multiplikative Wirkung solcher kommunizierten Gedankeninhalte versucht die Theorie der Memetik.
Andererseits möchte ich mir erlauben Sie auf folgende mir als Außenstehender aufgefallene Situation Ihrer Schlussfolgerungen hinweisen
(vielleicht ist es ja unerheblich, vielleicht fatal, vielleicht kann sie auch "nur" zum evolutionären Fortschritt beizutragen):
Sie versuchen - im Widerspruch(?) zu obigen Feststellungen - in Ihrem Portfolio "Beispiel für Neue Initiativen der Selbstorganisation" (Seite 16)
einen ausgeglichenen Weg zu postulieren - in der Mitte der Achsen Scope und Betriebssystem
Im Quadranten "Transition/Hybrid/halboffen" - "Regional".
Auch die "Initiative zur Selbstordnung" scheint bereits ein Widerspruch in sich zu sein,
und zeugt von großer Sehnsucht nach Stabilität und Ausgeglichenheit,
mit Regeln, Governance, Optimierung, Sicherheit usw.
Was genau ist das Ziel?
- Erhöhen der Evolution durch Destabilisierung?
- Bremsen der Evolution durch (wieder) herstellen eines (welches) Gleichgewichts?
- Vorhersagen der Evolutionsergebnisse um Vorteile daraus zu ziehen (Rückwirkungen auf die Evolution wären dann…)?
- Beeinflussen (Beschränken bzw. Konzentration auf Quadranten) der Evolution (um zu erreichen dass…),
was nicht möglich sein wird wegen der Erkenntnisse oben?
Darf ich mir noch folgende Anmerkung erlauben:
- Meiner Meinung nach wird sich evolutionär am wahrscheinlichsten das durchsetzen,
was am leichtesten und stabilsten zu reproduzieren geht
- und zwar fürchte ich unabhängig von Betrachtungsquadranten und Matrizen
- im Nachhinein kann man dort wo sich evolutionär etwas durchgesetzt hat dann leicht nach Ursachen und (Ein-)Ordnungsmustern suchen.
- Die einzigen Parameter die wirken sind meiner Meinung nach:
Reproduktionskanal (Übertragungsgeschwindigkeit)
Reproduktionsrezept (Stabilität)
Reproduktionsanreiz (Einfachheit, Attraktivität, Trennschärfe)
Das sind natürlich andersherum gesehen wiederum genau die Parameter die auf den Reproduktionswirten (Menschen) wirken,
und seine Einbettung und Eigenschaften bestimmen diese Parameter.
Aber aus dieser "entfremdeten" Sichtweise ist glaube ich der Evolutions- und Emergenzgedanke leichter richtig zu erfassen,
ohne von den eigenen Wünschen geleitet zu werden und erst genau das wieder zu tun was ja nicht funktioniert (engineer, dictate, presuppose).
Wenn nun die Ziele Ihrer interessanten Bemühungen etwas exakter beschrieben werden können,
könnten wir auch versuchen die Erkenntnisse die Sie gewinnen wollen von der "anderen Seite aus",
also aus der Sicht des Replikators zu betrachten, und daraus dann die Sichtweise des Replikanten ableiten.
Was halten Sie davon?
Dipl.-Ing. Werner Riegler
www.memeticor.com
vielen Dank für Ihren Beitrag, den wir "irgendwie verschlafen haben".
Aber die Zusammenarbeit kann durchaus Sinn machen: Wir sind gerade dabei, die Arbeitskreise in Zukunftslabors der breiteren Öffentlichkeit vorzustellen und dann in einer gemeinsamen VEranstaltung der 3 Arbeitskreises in größerem Rahmen der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Und gerade für die 2 Arbeitskriese "Nachhaltiges Wirtschaften" und der angeführte "Gesellschaft und Politik" könnte sich ein gemeinsames Überlegen zur Komplementaritärt ergeben. Ich werde mich bei Gegebenheit melden.
MfG,
Helmut F. Karner